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Die Welt der Medizin ist ständig in Bewegung.

An dieser Stelle möchten ich Ihnen eine Auswahl interessanter Artikel aus der Presse oder von mir selbst verfasste zum lesen bereitstellen. 

Dies stehen in direkter oder indirekter Verbindung mit meiner Praxis.

 

Viel Spass beim lesen.

 

Die Entwicklung des Menschen und seiner Anatomie war und ist seinen

geistigen Bedürfnissen und Zielen unterworfen

 

Die Form ist genetisch vorgegeben, ebenfalls die basale motorische Anlage, jedoch können Einflüsse auf das Gehirn während dessen Reifung oder Entwicklung zu Fehlbildungen mit anschließenden motorischen und psychischen Fehlsteuerungen führen. Sehr gut zu erkennen bei Patienten mit perinatalem Gehirnschaden (Zerebralparese) bei denen es anschließend zu verschiedenen anatomischen Fehlbildungen (Gelenke, Knochen, Muskelausbildung, Sehnen- und Muskelansätze) kommt. 

 

Etwas Ähnliches geschieht auch bei s.g. primär Gesunden im Laufe des Lebens, jedoch verläuft dies viel subtiler durch Stereotypen ohne das wir es gleich erkennen, es sei denn, wir erleiden eine akute Erkrankung oder Verletzung. Unsere Lebensweise, Ernährung, Beruf, Schule und Sport induzieren im Laufe des Lebens diverse Anpassungen an unserer Anatomie, bei Funktionen, in der Psyche und im Stoffwechsel, welche früher oder später das Maß der physiologischen Ordnung überschreiten.

 

Diagnostisch ist die Erkennung komplexer Ursachen zeit- und kostspielig und weist vielfältige Grenzen auf. So führten Erkenntnisse zunächst zu empirischen Maßnahmen, welche im Zuge wirkungsvoller Auslese, sich zu selektiven Methoden differenzierten. 

Folgerichtig erklären wir dann Vorgänge komplexer Erkrankungen mit Prozessen welche auf niederer Stufe liegen (Mikrozustände) durch deren Wertigkeit, funktionelle Wechselwirkung und Anordnung, und begründen damit die Kausalität der Pathologie des Makrozustandes.

 

Es zeigt sich jedoch, dass die Wechselbeziehung der Einzelprozesse nicht schlicht linear logisch verlaufen, da die offene inhomogen organisierte Komplexität des biologischen Körpers ihre bedarfsbezogene Zuständlichkeiten variiert und somit variable Diagnosen und Therapien erfordert.

 

Es ist leicht durch reduktionistische Erklärungen die Hoffnung zu erwecken alles erklären zu können, jedoch sollten wir realistisch zur gegebenen Zeit unsere Möglichkeiten betrachten und Modelle benutzen, die in ihrer Simplizität uns den Blick für das Ganze nicht aus den Augen verlieren lassen. 

Dabei wird das Ursachen-Wirkprinzip nur so weit zurückverfolgt, bis die gesellschaftliche Erwartung erfüllt ist und die selbstbedingende beidseitige existenzielle Abhängigkeit gewahrt bleibt und dabei nach außen hin, als ein periodisch-gesetzmäßig kalkulierbarer Wechsel von Gesundheit und Krankheit, dargestellt wird.

 

Um dies zu bekräftigen und Krankheiten kalkulierbar zu machen, wird dies ökonomisch in ein verschaltetes Einzelschrittsystem gezwängt, und die eigentlich kreative medizinische Tätigkeit in Einheiten separiert welche eine systemische Diagnose und Therapie konterkariert.

 

Zunehmend erzeugt diese fachliche Diversifizierung eine Schere zwischen dem Aufwand, den therapeutischen Ergebnissen und der Erwartungshaltung, so dass wir uns fragen müssen, ob der praktizierte morphologisch - chemischer Reduktionismus eine ausreichende Basis für unser therapeutisches Vorgehen bietet und die Mediziner gewollt oder ungewollt zu Handlangern politisch-ökonomischer Strukturen degradiert und diese ihre hypokratische Berufung nicht mehr erfüllen.

 

Strukturell-chemische Untersuchungen sind leicht zugänglich, und Veränderungen darin kommen unserer existenziellen Vorstellung am nächsten. 

Die Erweiterung dieses Denkens durch komplex geschaltete Modelle ist jedoch aufwendiger und erschöpft scheinbar die ökonomischen Möglichkeiten der gesetzlichen Gesundheitssysteme. 

Bedenkt man jedoch, dass die erzielbare langfristige Effizienz durch kausal-nahe Therapie zunimmt, sollte dies langfristig zur Kostensenkung führen, v.a. weil durch den Wohlstand und durch die „Überalterung“ der Gesellschaft die langfristigen Probleme eher zunehmen werden.

 

Es erscheint mir daher nur all zu logisch, die meisten orthopädischen Krankheitsbilder in einem entropischen Kontext von Struktur, Funktion, Metabolismus, Immunologie und Psyche zu sehen und diese auch so therapeutisch anzugehen.

 

Die Orthopädie entwickelte sich in letzten 3 Dekaden vor allem zu einem Invasiven, also operativem Fachgebiet. Verbesserte morphologische Diagnostik und Operationstechniken versuchen ein anatomisches Equivalent als Ursache für Beschwerden darzustellen. Gleichzeitig werden operative Therapien von den Kassen und Versicherungen höher honoriert als konservative Behandlungen, und dazu durch ein Punktesystem gedeckelt. Dies führt u.a. auch zu einem unnötig hohem Operationsaufkommen und dadurch gesteigerten Kosten und Beiträgen. Somit wurde viel Geld in die Entwicklung von Operationstechniken investiert und dabei wurde die Entwicklung der konservativen Therapien vernachlässigt. Entsprechend dem verlagerte sich auch die Weiterbildung und Orientierung der Ärzteschaft hinsichtlich der Therapien.

Obwohl heute klar ist, dass bessere konservative Maßnahmen Operationen, Medikamente und Pflegekosten reduzieren, fällt es den Kostenträgern und Politikern schwer, den entmündigten Patienten aus dieser Kostenschlinge durch mehr Mitverantwortung zu befreien, und so an der eigenen Gesundheit mehr partizipieren zu lassen.

ASK-Operationen.pdf
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lx_oup.pdf
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Dr.Voracek-orthopress.pdf
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Hals-Schulter-Arm Syndrom.pdf
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Kinder und Bewegung
KIKA 2007.pdf
PDF-Dokument [14.5 MB]


Studien

GOTHENBURG- Low back pain.pdf
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